Die beiden alten buddhistischen Schriften, Amitayus-Sutra und Surangama-Sutra, erwähnen das Mantra Namo Amitābhaya bereits. Im Amitayus-Sutra wird die große Bedeutung des Mantras und seine allumfassende Wirkung erklärt. Im Surangama-Sutra hingegen wird die innere Einstellung beschrieben, die wir benötigen, damit wir das Licht von Amitābha erfahren können und in der absoluten Realität erwachen können.
Im Surangama-Sutra beschreiben fünfundzwanzig Bodhisattvas (Erleuchtungswesen) auf welche Weise sie erwacht sind. Der Bodhisattva Mahàsthàma sagt, dass er nur eines getan hat: Er hat sich Buddha vollkommen hingegeben. Er hat sehnsuchtvoll an ihn gedacht und sich permanent im Herzen mit Buddha verbunden gefühlt. Um das zu verdeutlichen, nennt er ein Beispiel: Wenn zwei Menschen sich im Herzen sehnsuchtsvoll vermissen, werden sie immer untrennbar miteinander verbunden sein, selbst über große Entfernung werden sie zusammen gehören wie Körper und Schatten. Und genauso sind alle Buddhas immer mit uns verbunden. Nur wir haben die Buddhas vergessen, wie ein Kind, dass von Zuhause fortgelaufen ist. Wenn dieses Kind seine Mutter vollkommen vergessen hat, kann die Mutter nichts bewirken. Nur wenn das Kind sich an die Mutter erinnert und beide einander vermissen, werden sie wieder miteinander verbunden sein.
Im Surangama-Sutra wird die innere Haltung deutlich, die wichtig ist, wenn wir das Mantra chanten: Wir öffnen uns voller Vertrauen, dass es das ewige Licht gibt. Wir lassen uns nicht ablenken. Wir lassen uns nicht unterbrechen. Wir richten uns vollständig und pausenlos zum ewigen Licht aus. Wir chanten das Mantra mit absoluter Offenheit und Hingabe. Wir bewahren das reine Licht ewig in unserem Herzen.